Dienstag, 11. Februar 2014

Tante Minnas „Charlottchen“

Wer denkt, Tante Minna war so ein hibbeliges, zerstreutes und dünnes Persönchen mit einem „Knoten“ auf dem Hinterkopf und in ewig dunkelblau/schwarze Baumwolle gehüllt, der irrt, das war Tante Lieschen!

Tante Minna war eine Wuchtbrumme und sie hatte Hände wie ein kanadischer Holzfäller in seinen besten Zeiten. Da wo sie hintrat hinterließ sie Spuren und da wo sie hinschlug, wuchs nichts mehr!
Ein Pfundsweib mit einer Lache ausgestattet, die wenn sie damit  loslegte,  einen „lachenden Hans“ sehr erbärmlich aussehen lassen konnte!
Zu Tante Minna gehörte Onkel Erwin, ihr Mann!
Onkel Erwin war ein zartes Persönchen und aß schon am frühen Morgen, Schwarzbrot mit dick „grünem“ Speck drauf und spülte mit einem oder auch mehreren „Wässerchen“ nach!
Daher hatte Onkel Erwin auch einen Teint wie eine überreife Olive und war ein kleiner „Zitteraal“ wenn er seinen Pegel nicht einbehielt!
Tante Minna schimpfte immer mit ihm und meinte wenn er so weiter macht, bekäme er Krebs und darum müsse er  Mottenkugeln essen!
Ja! Mottenkugeln! Darin ist Naphthalin und das sei gut gegen Krebs! DAS hätte sie gelesen!
Tante Minna, ja die hatte es drauf!
Wenn man sie gelassen hätte, hätte sie die Weltherrschaft übernommen und auf jeden Fall, wäre einiges besser gelaufen ….

Tante Minna, war Künstlerin - in ihrer Küche!
Tante Minna, war Russin! J
Tante Minna hatte nicht nur große Hände sondern auch ein großes Herz und darum mochte man sie auch so sehr!


Von vielen ihrer Gerichte fehlen mir leider die Rezepte aber einige habe ich doch aufgeschrieben und mein „Vokabelheftchen“ in denen ich einige von Tante Minnas Back  - und Kochkünste notierte,  habe ich wieder gefunden.






Und so habe ich ihre „Charlottchen“ nachgebacken.


Man stellt aus :
350g Mehl
1 Würfel frischer Hefe (mit 2 EL warmem Wasser verrühren)
80 ml warmer Milch + 2 EL Butter
1 Ei (M)
1 EL Zucker
1 Prise Salz


einen Hefeteig her.

Für „obenauf“ stellen wir aus

500g Magerquark
1 Ei (M)
2 EL Zucker
Saft einer  ½ Orange, etwas Schalenabrieb

eine Füllung her.



  1. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen. Etwa 100 g Mehl und lauwarme Milch hinzufügen. Für ca. 15 Minuten warm stellen.
  2. Andere Zutaten untermischen. Den Teig sorgfältig durchkneten und noch mal kurz stehen lassen (während die Füllung zubereitet wird)
  3. Den Teig ca. 0,5 cm ausrollen und Kreise etwa so groß wie kleine Untertassen ausschneiden.
  4. In die Mitte jedes Kreises 1 EL Füllung geben und flach drücken. Man kann die Ränder umklappen und mit den Fingern zu kleinen Fältchen zusammenkneifen so, dass die Füllung in der Mitte noch zu sehen ist.
  5. Backpapier auf ein Backblech legen und mit Wasser befeuchten. Fertige Charlottchen darauf legen und 10-15 Minuten aufgehen lassen. Dann in der Mitte kleine Löcher mit einer Gabel oder einem Messer stechen.
  6. Zum Bestreichen das Eigelb mit der Butter vermengen. Die Charlottchen damit bepinseln.
  7. Backofen auf 180-200 °C vorheizen, die Gebäckstücke  darin 15-25 Minuten (je nach Größe) backen.
  8. Die Charlottchen aus dem Ofen herausholen und auf ein Holzbrett legen, mit einem sauberem Geschirrtuch zudecken und 10-15 Minuten ruhen lassen.




Ich habe einen Teil des Teiges in Muffinförmchen getan und diese in einem Muffinblech , gebacken .


Ging super!! 
So wie Tante Minna habe ich meine "Charlottchen" nicht hinbekommen aber - mir fehlen auch einfach die Holzfällerhände!! schmunzel